Freitag, 25. Dezember 2015

Weihnachten als Glückbringer

Die Jahre zu vor war ich schon immer relativ zeitig in Weihnachtsstimmung. Ich habe darauf gehofft, dass Weihnachten mich glücklich macht. Das gesamte Jahr über passieren die unterschiedlichsten Sachen, und wenn schon der Sommer nicht so gut gelaufen ist, dann freut man sich umso mehr auf die Weihnachtszeit. Das letzte Stückchen Kindheit, was man sich für alle Zeiten bewahren will. Nichts wäre schöner als die tollen Erinnerungen von früher in ein Glas zu stecken und im passenden Moment wieder aufleben zu lassen. Genau das ist es wohl, in jeder anderen Situation im Leben wünscht man sich Abwechslung und Spannung, doch zu Weihnachten hofft man einfach nur, dass es so ist wie jedes Jahr, so wie in einer guten Kindheitserinnerung. Es soll die letzte schöne Geschichte geschrieben werden, bevor das Jahr zu Ende geht. Ein schöner Herzensmoment, von dem man erzählen kann, wenn man längst alt und grau ist und immer dieses leichte Schmunzeln auf den Lippen hat.

Nun stecken also all die Hoffnungen in diesem einen Fest…eine schlechte Voraussetzung, eigentlich kann man nur enttäuscht werden. Und warum? Ich glaube man wünscht sich einfach so sehr, dass mit dem 24. jemand alles auf der Tafel wegwischt und man von null auf hundert glücklich wird. Leider klingt das in Theorie zwar gut aber praktisch nicht umsetzbar.
Aus diesem Grund ist für mich Weihnachten dieses Jahr etwas ganz besonders und neues. Ich muss sagen, ich bin wirklich nur ein bisschen in Weihnachtsstimmung und eigentlich sollte mich das doch aufhorchen lassen, aber nein. Ich habe schon seit längerer Zeit wieder meine eigene Mitte gefunden. Was macht mich aus, was kann ich gut, wer gehört zu mir, wie kann man sich immer wieder neu motivieren. Ich bin zurzeit wirklich zufrieden mit mir und mit meinem Leben. Kurz gesagt, ich bin glücklich. 

Dieser Weg dorthin war allerdings alles andere als schön und gemütlich. Verzweiflung, Trauer, viele Tränen und steinige bzw. schwierige Situationen haben mich dazu gebracht an mir und meinem Wert zu arbeiten. Ich weiß nun, dass ich allein im Leben bestehen kann, ich aber dennoch auch Hilfe von lieben Menschen annehmen darf. Denn seinen Weg gehen, heißt nicht alle anderen davon auszuschließen.

Und was hat sich nun an Weihnachten für mich geändert? Ich brauche dieses Fest zum Ende des Jahres nicht mehr, um auf mein Glück zu hoffen. Ich bin schon die ganze Zeit glücklich und das liegt an mir. Es bedeutet allerdings nicht die ganze Zeit mit einem Grinsen durch die Welt zu laufen und alles gut zu finden. Nein. Es ist einfach Selbstvertrauen und das Annehmen von sich selbst, seinem Leben und trotzdem die Motivation immer weiter zu machen, das Beste aus einem heraus zu holen. Es wird also immer mal bessere Tage geben und auch schlechtere. Aber das ist vollkommen okay, solang man sich dabei nicht verliert.

Ich kann also ganz entspannt die Festtage genießen, denn ich weiß wo ich stehe und ich bin glücklich mit meinen Entscheidungen im Leben.

Ich wünsche euch noch schöne ruhige Stunden mit all den lieben Menschen die ihr um euch habt.


Eure Vanilla  


PS.: Und manchmal muss man auch ein wenig mehr mit dem Herzen sehen und plötzlich tauchen da Menschen auf, die ihr gar nicht vermutet habt.

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