Die Jahre zu vor war ich schon immer relativ zeitig in
Weihnachtsstimmung. Ich habe darauf gehofft, dass Weihnachten mich glücklich
macht. Das gesamte Jahr über passieren die unterschiedlichsten Sachen, und wenn
schon der Sommer nicht so gut gelaufen ist, dann freut man sich umso mehr auf
die Weihnachtszeit. Das letzte Stückchen Kindheit, was man sich für alle Zeiten
bewahren will. Nichts wäre schöner als die tollen Erinnerungen von früher in
ein Glas zu stecken und im passenden Moment wieder aufleben zu lassen. Genau
das ist es wohl, in jeder anderen Situation im Leben wünscht man sich
Abwechslung und Spannung, doch zu Weihnachten hofft man einfach nur, dass es so
ist wie jedes Jahr, so wie in einer guten Kindheitserinnerung. Es soll die
letzte schöne Geschichte geschrieben werden, bevor das Jahr zu Ende geht. Ein
schöner Herzensmoment, von dem man erzählen kann, wenn man längst alt und grau
ist und immer dieses leichte Schmunzeln auf den Lippen hat.
Nun stecken also all die Hoffnungen in diesem einen Fest…eine
schlechte Voraussetzung, eigentlich kann man nur enttäuscht werden. Und warum?
Ich glaube man wünscht sich einfach so sehr, dass mit dem 24. jemand alles auf
der Tafel wegwischt und man von null auf hundert glücklich wird. Leider klingt
das in Theorie zwar gut aber praktisch nicht umsetzbar.
Aus diesem Grund ist für mich Weihnachten dieses Jahr etwas
ganz besonders und neues. Ich muss sagen, ich bin wirklich nur ein bisschen in
Weihnachtsstimmung und eigentlich sollte mich das doch aufhorchen lassen, aber
nein. Ich habe schon seit längerer Zeit wieder meine eigene Mitte gefunden. Was
macht mich aus, was kann ich gut, wer gehört zu mir, wie kann man sich immer
wieder neu motivieren. Ich bin zurzeit wirklich zufrieden mit mir und mit
meinem Leben. Kurz gesagt, ich bin glücklich.
Dieser Weg dorthin war allerdings alles andere als schön und
gemütlich. Verzweiflung, Trauer, viele Tränen und steinige bzw. schwierige
Situationen haben mich dazu gebracht an mir und meinem Wert zu arbeiten. Ich
weiß nun, dass ich allein im Leben bestehen kann, ich aber dennoch auch Hilfe
von lieben Menschen annehmen darf. Denn seinen Weg gehen, heißt nicht alle
anderen davon auszuschließen.
Und was hat sich nun an Weihnachten für mich geändert? Ich
brauche dieses Fest zum Ende des Jahres nicht mehr, um auf mein Glück zu
hoffen. Ich bin schon die ganze Zeit glücklich und das liegt an mir. Es
bedeutet allerdings nicht die ganze Zeit mit einem Grinsen durch die Welt zu
laufen und alles gut zu finden. Nein. Es ist einfach Selbstvertrauen und das
Annehmen von sich selbst, seinem Leben und trotzdem die Motivation immer weiter
zu machen, das Beste aus einem heraus zu holen. Es wird also immer mal bessere
Tage geben und auch schlechtere. Aber das ist vollkommen okay, solang man sich
dabei nicht verliert.
Ich kann also ganz entspannt die Festtage genießen, denn ich
weiß wo ich stehe und ich bin glücklich mit meinen Entscheidungen im Leben.
Ich wünsche euch noch schöne ruhige Stunden mit all den
lieben Menschen die ihr um euch habt.
Eure Vanilla ♥
PS.: Und manchmal muss man auch ein wenig mehr mit dem Herzen
sehen und plötzlich tauchen da Menschen auf, die ihr gar nicht vermutet habt.
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