Mittwoch, 12. August 2015

Erleichterung

Kennt ihr das, wenn man eine bestimmte Sache immer und immer wieder vor sich herschiebt?! Es ist wie ein dunkler Schatten, den man einfach nicht los wird. Ständig muss man sich den Fragen von anderen Personen stellen, obwohl man eigentlich lieber mit dem Thema in Ruhe gelassen werden möchte. Am liebsten wäre ich in den Wald gelaufen und hätte meinen Schatten da vergraben und erst in ein paar Wochen oder Monaten wieder raus geholt. Aber weglaufen? Auf Dauer bringt das nicht wirklich viel. 
So ging es mir also die letzten Monate mit dem Beginn meiner Masterarbeit. Jede Ausrede kam mir gerade gelegen, um mich nicht damit beschäftigen zu müssen. Aber warum hatte ich davor so Panik. Zum einen fehlte mir tatsächlich mal die Motivation. Was ich selbst von mir so noch nicht kannte. Ich bin meistens sehr motiviert und erledige es lieber sofort als es Wochen lang hinzuschieben. Klar hat man mal Tage, wo das Sofa der liebste Ansprechpartner ist, aber über eine so lange Zeit war das irgendwie neu für mich. Vielleicht habe ich mich einfach zu leicht ablenken lassen. Die letzten Monate waren allerdings auch vollgepackt mit Veränderungen, sowohl privat als auch beruflich und viele neue Abenteuer konnte ich erleben. 
Ich habe versucht meinem Leben neue Strukturen zu geben und spannende Wege zu beschreiten. Und irgendwie passte da die Masterarbeit meines „alten Lebens“ nicht mehr rein. Aber warum eigentlich nicht? Ich hatte sie nicht wirklich angenommen sondern eher verstoßen, sie sollte nicht zu meinem neuen Ich gehören. Deshalb fiel es mir wohl so schwer einen Zugang zu finden und mich für diese Arbeit zu begeistern. Denn ich muss sagen, ich finde es nicht schlimm eine solche Arbeit zu schreiben, da ich immer neugierig bin Neues zu erfahren und weiter zu lernen. Also eigentlich eine gute Möglichkeit. 
Wäre da nur nicht diese riesige Angst zu Versagen. Das war wohl der Hauptbeweggrund diese Sache immer weiter nach hinten zu schieben. Nicht mein neues Leben oder die Arbeit war der Grund, nein…Ich fühlte mich einfach noch nicht bereit dafür. Da waren so viele Fragezeichen und Unsicherheiten, die eine Art Blockade in meinem Kopf hervor rief. Aber davon wollte ich mich nicht einschüchtern lassen. Es hat zwar etwas länger gedauert, aber den ersten Schritt habe ich gemacht und mein Exposé geschrieben. 
Und siehe da, meine Betreuerin war ganz lieb und hat meine Ansichten, Beweggründe und meine Vorgehensweise geteilt. Nun kann ich es noch einmal überarbeiten und optimieren und im September erfolgt dann die offizielle Anmeldung. Jetzt denken bestimmt viele, na da geht die Arbeit doch aber erst los. Ja das stimmt, aber die Vorarbeit und vor allem das Annehmen der Masterarbeit als meine, zu meinem Leben war ein großer Schritt, der wichtig ist, um sie erfolgreich schreiben zu können. 

Ich bin froh, dass meine Arbeit wieder zu mir gehört und ich ein bisschen Zeit mit ihr verbringen kann. 



Eure Vanilla

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