Mittwoch, 19. August 2015

Wetteifern

Es beginnt schon im Kindergarten oder der Schule. Wer hat die besseren Noten oder das professionellere Arbeitsmaterial. Ist es der Block aus dem Discounter oder doch ein Markenprodukt. Unbewusst begeben wir uns tagtäglich in einen Wettstreit und darin geht es nicht darum sich selbst anzuspornen einfach besser zu werden, die eigenen Fähigkeiten auszubauen, nein es geht immer schlicht und ergreifend darum einfach nur besser zu sein als irgendjemand anders. 
In hunderten von Beschreibungen wird immer und immer wieder Teamfähigkeit ganz groß geschrieben. Achja Team, das war eine Gruppe von Menschen, die so tun soll, als würde sie an einem Strang ziehen, um dann insgeheim doch wieder zu versuchen die anderen gegeneinander auszustechen. Wo ist nur die ungezwungene Zusammenarbeit geblieben, bei der es nicht ständig um die Leistung im Sinne eines Wettkampfes geht. Einfach der Austausch von Wissen und Erfahrungen und das Ausprobieren von neuen Ideen. 
Ich fühle mich manchmal wie eine Außenseiterin, da ich nicht auf diese grundsätzliche Ellenbogengesellschaft einsteige. Klar es gibt Zeiten, da muss man hart im nehmen sein und sich durchsetzen, um seine Ziele und Wünsche zu erreichen, aber ich bin es leid mich jeden Tag aufs Neue in einen Wettstreit zu begeben, denn leider hört es ja bei der beruflichen Leistung nicht auf. 
Nein die Personen die uns am nächsten stehen, können plötzlich zu unserem Konkurrent werden. Wer hat das besserer Leben mit dem erfolgreichen Partner, den 1,2 Kindern und ist 24h rund um glücklich. Entspricht man nicht der Norm und wartet mit vielen Umwegen, Ecken und vielleicht auch naiven Entscheidungen auf, so hat man im Spiel „wie bin ich ein perfektes Leben“ schon verloren. Es ist also ein permanenter Wettlauf gegen die Zeit, um die Liste an zu erbringenden Dingen abzuarbeiten. 
Ich habe allerdings dieses Spiel schon lange verlassen. Wahrscheinlich ist es irgendwo in meiner Jugend passiert als ich mir so die zwei-drei Umwege nahm, um mich ein wenig besser kennen zu lernen. Vielleicht liege ich deswegen jetzt noch so gerne unter einem Himmelbett. Es ist die Flucht in meine Welt. Ich drücke auf Pause und für einen Moment bleibt die Zeit stehen, ganz ohne die Gegner aus meinem Leben. 


Eure Vanilla

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